Hallo ihr Lieben,
nun war ich also am Dienstag (28.04.) an der Westküste in unmittelbarer Nähe der berühmten Gletscher angekommen. Der berühmteste ist der Franz Josef Gletscher. Diesem kann man natürlich wieder mit allerlei umweltschädlichen Aktivitäten zu Leibe rücken. Von Helikopterflug zur Gletscherspitze bis hin zu Kletterpartien im Eis.
Alles seeehr teuer und nicht wirklich reizvoll für mich. Aber es gab ja noch den kostenlosen Wanderweg, der dich bis auf eine Entfernung von 300 Metern an den Gletscher heranbrachte. Lauffaule können hier auch wieder Geld ausgeben und sich etwa zweidrittel der Strecke mit einem Shuttle fahren lassen. Da Hin- und Rückweg zusammen gerade mal 13Km waren (und wir ja eh nicht wirklich was anderes vorhatten, schließlich waren wir extra wegen dem Gletscher in diesem Gebiet, also alle Zeit der Welt), haben wir uns auch das Shuttle gespart und sind gemütlich losgelaufen. Leider war es nicht das allerbeste Wetter und der Regen ging einem irgendwann dann doch auf die Nerven, auch wenn ich ja Regen mag 🙂
Regen hat natürlich auch den Vorteil, dass plötzlich hier und da Wasserfälle zu sehen sind, die es normalerweise nicht oder zumindest nicht so stark gibt.







Der Gletscher fließt übrigens etwa einen halben Meter am Tag.
Nachdem er bis zur Jahrtausendwende noch an Masse zugelegt hat, nimmt diese seitdem deutlich ab. Man rechnet damit, dass er zur Jahrhundertwende nur noch halb so lang sein wird.
Er ist damit aber deutlich weniger von der Erderwärmung betroffen als viele seiner Artgenossen.






Abends gab es dann zunächst ein gemütliches Entspannen im heißen Whirlpool des Hostels und dann folgte die Secret Santa Kostüm Party. Jeder hatte einen Tag zuvor einen Namen gezogen und sich für denjenigen ein Kostüm ausgedacht. Ich habe einen US-Amerikaner als Zombie verkleidet und wurde selber zu einem Hawaii-Mädchen, mit Kette, Röckchen und Blumenhaarspange.

Am Donnerstag sollte es eigentlich am Morgen weitergehen. Aufgrund des schlechten Wetters am vorigen Tag konnten aber die Helikopterflüge nicht stattfinden. Daher wurde dies auf den sehr sonnigen und schönen Morgen verschoben. Alle anderen, die keine dieser Touren hatten, sind dann mit dem Straybus ein weiteres Mal zum Gletscher gefahren. Dieses Mal also bei richtig gutem Wetter 😀














Gegen Mittag war es dann aber soweit und die Fahrt ging weiter. Entlang der wunderschönen Westküste bis hinein in die Stadt Wanaka. Zwischendurch gab es erst einen Zwischenstopp in der schönen Nachmittagssonne…



…und dann gab es noch einen kleinen Fotostopp am Lake Wanaka, weil die Sonne sich gerade über den Gipfeln der Berge verabschiedete.
In Wanaka wollten wir dann eigentlich in das berühmte Kino gehen (welches wir aber nicht kannten, bis wir gelesen haben, dass es dort ein berühmtes Kino gibt 😀 ). Leider waren wir zu spät in Wanaka, sodass dieser Plan ins Wasser fiel.

Am nächsten Tag sollte es dann nach Queenstown gehen. Doch auch in Wanaka kann man jede Menge Aktivitäten machen, wie zum Beispiel selber mit einem kleinen Sportflugzeug fliegen. Wir entschieden uns, in der Zwischenzeit das Puzzle World aufzusuchen. Eine einzigartige Welt der Illusionen und optischen Täuschungen. Außerdem gab es ein riesiges Labyrinth, für welches wir etwa eine Stunde gebraucht haben. Das will schon was heißen 😉











Bevor wir dann nach Queenstown aufgebrochen sind, gab es noch einen Kurzbesuch von Lea. Da ich ja mit einem Adventurebus unterwegs bin, ist es sehr schwierig, sich mit Leuten zu treffen, die nicht mit diesem Bus mitfahren können, weil der Bus wie eine Reisegruppe zusammen von Ort zu Ort zieht. Doch sie war in der Nähe von Wanaka und ist 10 Minuten, bevor uns der Bus wieder aufsammeln sollte, am Puzzle-World angekommen. Doch dann ging es auch schon weiter, mit dem Straybus ist man halt immer auf Achse, keine ruhige Minute. Soll ja auch keine Langeweile aufkommen 😉


Zwischen Wanaka und Queenstown waren wir bei der Kawarau Bridge. Hier wurde der erste kommerziele Bungy Jump gemacht. Also sozusagen die Geburtsstätte des bezahlten Bungyjumpens.
Dann waren wir auch schon in Queenstown. Eine gemütliche kleine Stadt (etwas mehr als 10.000 Einwohner) umgeben von einer atemberaubenden Bergkulisse. Und direkt am See Wakatipu gelegen.


Auf dem See haben wir dann im Sonnenuntergang eine Bootstour gemacht. Aber nur, weil unsere Busfahrerin den Bootsbesitzer von 35NZ$ auf 15NZ$ runtergehandelt hatte. Nicht schlecht oder? 😀







Wofür Queenstown noch bekannt ist? Zum einen ist es diiie Adrenalinstadt überhaupt. Neben dem dritthöchsten Bungyjump der Welt, dem höchsten cliff-swing der welt (also auf einer Art schaukel, die in der Mitte über dem Canyon angebracht ist, in den Canyon hineinschwingen) und dem traditionellen skydiving, gibt es auch so sachen wie jetboot fahren und so ein Zeug. Doch die Beliebtheit dieser Attraktionen hier drückt sich natürlich auch deutlich im Preis aus, weshalb ich um diese Sachen einen Bogen gemacht habe. Mal davon abgesehen, dass ich skydive schon gemacht habe 😀
Aber für noch etwas ist diese Stadt berühmt. Nämlich einen der besten Burger der Welt zu haben. Sagt man zumindest. Doch wenn ein Burgerrestaurant nur eine einzige Filiale hat und trotzdem international berühmt ist, dann muss da doch irgendetwas dran sein, oder? Der Name des Burgers: Fergburger. Im Sommer sollen die Schlangen mehrere Häuserblocks lang sein und die Wartezeiten über zwei Stunden betragen. Doch zum Glück sind wir ja im späten Herbst hier und da hat keiner Lust, lange draußen zu stehen. Entsprechend übersichtlich war die Schlange und die Wartezeit hielt sich auch noch in einem verträglichen Bereich auf. Dann haben wir uns über den handgemachten Burger hergemacht.
Mein Fazit: Er ist ohne Zweifel ein seeehr guter Burger, vielleicht sogar einer der besten, die ich je gegessen habe. Doch als den Besten würde ich ihn nicht bezeichnen, dafür sind die Burger von der Burger-Kette Burgerfuel einfach zu gut 😉
Direkt danach ging es am Freitagabend ins Kino zu Avengers 2. Das war nämlich mein Geburtstagsgeschenk an Max, der genau drei Wochen zuvor Geburtstag hatte.
Und da ja nach Sonnenuntergangs-Bootstour, Fergburger-essen und 2-Stunden-Actionheldenkino der Abend noch jung ist, haben wir noch eine Reihe von Bars abgeklappert, bis wir am Ende im Casino gelandet sind (Ich habe keine Ahnung wie das passieren konnte), wo aber nicht allzu viel los war (und sich das auch nicht wirklich ändert, wenn man dem Casino kein Geld schenken möchte), weshalb die Nacht dann auch irgendwann für uns beendet war.
Der nächste Tag sollte dann einfach entspannt in Queenstown sein, da wir erst am Sonntag (03.05.) weiter Richtung Süden fahren würden. So haben wir tatsächlich den halben Tag verpennt/gechillt, um dann bei Abenddämmerung zum Bob’s Peak hinaufzusteigen, ein Berg direkt dran an Queenstown, auf den man auch mit Seilbahn hochfahren könnte.



Als wir oben ankamen war es auch schon fast dunkel bzw. es war dann völlig dunkel, als wir mithilfe des Handylichts den Weg nach unten antraten, natürlich die Abzweigung verpassten und am Ende einen etwas ungeplanten alternativen Rückweg fanden.



Neben dem Fergburger gibt es übrigens noch einen anderen Burger in dieser Stadt. Den Devilburger. So wie Burger King und McDoof, Fifa und Pro Evo oder Energie Cottbus und FC Barcelona haben auch hier zwei Läden das selbe Produkt mit der selben Qualität und jeder ringt im Prinzip darum, in dem Gebiet der Beste zu sein.
Um den besten Burgerladen beurteilen zu können, musste nun also auch noch die Konkurrenz getestet werden. Und ich gebe zu, auch der Devilburger war sehr lecker, wenn auch vielleicht etwas schlechter als der Fergburger. Allerdings kann das eigentlich so nicht gesagt werden, weil auf den beiden Burgern nicht die selben Zutaten waren. Ich hätte also strengenommen den gleichen Burger bestellen müssen, erst dann weiß man, welcher Laden die besten Burger macht. Aber naja, am Ende eh Geschmackssache.
Am Sonntag ging es dann los, raus aus Queenstown und hinein ins Fjordland, eines der schönsten Gebiete des Landes. Doch dazu nächstes Mal mehr.
Zum Schluss noch zwei freudige Nachrichten. Zum einen haben wir unser Auto verkauft. Wenn auch zu einem unbefriedigendem Preis, in Hinblick auf die Reperaturen, die wir vorgenommen haben, um den Preis höher ansetzen zu können, aber bei dem aktuellen Nachfrage/Angebots-Ungleichgewicht sind wir froh, dass wir es jetzt losgeworden sind.
Und die andere Nachricht betrifft meine Kamera. Hatte mir doch der Fotofachmann gesagt, da wäre wahrscheinlich die Linse oder so zerbrochen, worauf ich mir kurzfristig eine neue gekauft hatte, so hatte ich sie doch trotzdem nicht entsorgt. Dafür war sie doch zu wertvoll und ein äußerlicher Schaden war ja nicht zu sehen.
Als wir dann zum Gletscher aufbrechen wollten (also am Dienstag), fiel mir beim Umpacken der Sachen meine Kamera in die Hände. Aus Neugier schaltete ich sie ein und ihr könnt euch mein Gesicht vorstellen, als sie plötzlich wieder ging. Ich hielt es erst für einen Fehler, aber nach einigen Minuten des Rumprobierens war ich mir sicher: sie ist gar nicht kaputt. Tja und seitdem ist sie wieder voll im Einsatz und schießt wunderbare Fotos 🙂
Glauben und Verstehen tue ich es immer noch nicht so ganz. Aber was solls 😀 Die neue Kamera kann ich nun versuchen wieder zu verkaufen.
Und damit euch eine gute Nacht,
euer Arvid