Hallo Ihr Lieben,
Die Nacht zum Montag (04.05.) verbrachten wir also im Gunn’s Camp, einem von der Außenwelt abgeschnittenen Ort, in den sich wohl nur der Straybus hinverirrt. Neben dem Nichtvorhandensein von Netz und Internet, war auch der Strom sehr rar. Wurde nur von 5Uhr nachmittags bis 10Uhr abends per Generator bereitgestellt. Bzw. auch morgens ab 7Uhr, solange es dunkel ist.
Doch an diesem Morgen mussten wir bereits vor 7Uhr aufstehen (Ich weiß, eigentlich nicht vorstellbar…), was zu einem Frühstück im Taschenlampenlicht führte. Doch all diese Sachen wie Internet und Strom vermisst man eigentlich gar nicht, solange man weiß, dass es nur für einen Tag ist (Jaaa das sind Luxussorgen ich weiß 😉 ).
Grund des frühen Aufstehens war die Möglichkeit, den Anfang des Routeburn-Tracks zu laufen, auf dem man dann zum Key Summit hinaufsteigen konnte, einer Bergspitze, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge hat. Der Routeburn-Track ist übrigens einer der neun großen Tracks in Neuseeland, die aufgrund ihrer Schönheit und damit Beliebtheit besonders gut ausgebaut sind und auch für eher unerfahrende Wanderer in mehreren Tagen erlaufen werden können. Leider sind dadurch auch die Übernachtungen auf den Campingstellen bzw. in den Schlafhütten auf dem Weg entsprechend teuer. Aber wir sind ja nur die erste Etappe gelaufen, sodass wir keine Übernachtung brauchten 🙂















Nach drei Stunden wurden wir vom Bus und dem verschlafenen Rest der Truppe aufgesammelt und dann ging es in den Süden der Südinsel. Ein Lunch-Stopp in Te Anau (so wie auf dem Hinweg) später waren wir auch schon in Invercargill, der südlichsten und gleichzeitig westlichsten Stadt Neuseelands (weil alle anderen Orte westlich von Invercargill nicht wirklich als Städte bezeichnet werden können).
Wirklich was Sehenswertes gibts hier in dieser doch sehr eingeschlafenen Stadt (ab 22Uhr ist keiner mehr auf der Straße zu sehen) eigentlich nicht. Wir haben uns am späten Nachmittag den Queenspark und ein bisschen was vom Museum angeschaut, haben den Abend aber genutzt um Fast 7 im Kino zu sehen, der ja nun schon ne Weile draußen ist und endlich mal gesehen werden wollte 😀
Am Dienstag ging es in die Catlins. Das ist eine Region im Südosten der Südinsel. Ein Besuch in der Porpiose Bay und der benachbarten Curio Bay blieb leider erfolgloser als erwartet. Denn dort leben die seltensten Pinguine der Welt, die yellow-eyed Pinguine.






Außerdem hätte man in der Bucht Delfine sehen können. Doch das Wetter war diesmal nicht auf unserer Seite. Es war ziemlich grau und verregnet, kein Delfin ließ sich blicken und auch die Pinguine machten ihrem Ruf der Seltenheit alle Ehre.
Also kein Tier weit und breit. Außer einige oder eher ziemlich viele Schafe.

Zumindest etwas Kleines gab es in der Bucht zu entdecken. Nämlich Baumstämme, die so unglaublich alt (180Millionen Jahre) aber noch erhalten sind, dass sie sich wie Stein anfühlen und auch genauso hart sind. Sozusagen versteinert worden.

Dann ging es an den Waipapa Point Leuchtturm, wo es endlich auch mal ein paar Tiere zu sehen gab. Nämlich Seelöwen. Auf dem Weg zu den Tieren erschien dann plötzlich ein Exemplar direkt vor uns aus dem Wasser. Sozusagen wildlife wenige Meter von uns entfernt.







Am Ende ging es wieder zurück nach Invercargill bzw. in die südlichste Ortschaft der Südinsel mit dem Namen Bluff, wo einige Mitreisende aufgesammelt und Lunch gegessen wurde. Auf dem Weg dorthin haben wir nochmal ein bisschen die Küste bewundert.



Dann ging es auch schon auf direktem Wege zurück nach Queenstown.

Von dort aus sollte es dann noch einen letzten Trip mit Max geben, bevor dieser die Heimreise nach Deutschland antritt und ich für eine weitere Woche in Queenstown bleiben und wwoofen werde.
Doch dazu nächstes Mal mehr,
euer Arvid
PS: Da stand ich in den Catlins an der Straße und was fährt einfach an mir vorbei? Ein Haus 😀
PPS: Das Tolle an Neuseeland: An so vielen Stellen findet man kleine Sprüche und Zitate, die dich zum Nachdenken bringen oder dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Stephan
Tolle Reiseberichte und natürlich großartige Bilder!
Vor allem der Wasserhahn in diesem Illusionsmuseum interessiert mich- bei Gelegenheit die Auflösung.
Heute stand in der Zeitung, dass der Energiestürmer Kleindienst nach Neuseeland zur U-20-WM aufgebrochen ist.
Vielleicht bist Du ja involviert.
Bin gespannt, was Du jetzt so wwoofst.
Viele Grüße
Stephan
Arvid
Hallo Stephan,
ich wwoofe im Moment in Kaikoura bei einer maorischen Familie. Mache Nanny. Macht super viel Spaß 😀 Bericht dazu dauert noch etwas 😀
Das mit der WM bekommt man hier auch mit. Christchurch (nächste große Stadt hier in der Nähe) ist Austragungsort für die deutschen Gruppenspiele. Bei Eintrittspreisen von 10€ hätte ich sogar hingehen können (Sonntag ist das erste Vorrundenspiel gegen Fiji), allerdings sind die Busse nicht gerade billig und eigentlich habe ich nicht wirklich dafür Zeit und ob sich das dann lohnt ist die Frage. Ist ja am Ende auch nur die U20 😉
Zum Wasserhahn: Da du die Frage hier geschrieben hast und nicht unter den entsprechenden Artikel, kann ich dir hier die Lösung verraten: Innerhalb des Wasserstrahls ist ein durchsichtiges Plastikrohr, welches nicht nur den Wasserhahn trägt, sondern in dessen Inneren das Wasser nach oben gesaugt wird. Aussen am Rohr läuft dann das Wasser runter und erzeugt so die Illusion eines Wasserstrahls 🙂