Tag 2 – Sonntag, den 22.02.

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Hallo ihr Lieben,

nach dem beeindruckenden Sonnenuntergang verließen wir am nächsten Morgen Gisborne in Richtung East Cape. Hierbei handelt es sich um das östlichste Stück Land in Neuseeland.
Da man in Neuseeland als erster Mensch auf einem Festland (also mit Boot rausfahren oder auf ne kleine Insel davor hocken zählt nicht) den Sonnenaufgang sehen kann, ist dieser östlichste Punkt gerade der Ort, an dem der erste Sonnenaufgang der Welt zu sehen ist (wie gesagt auf Festland). Ziel war es daher, bis zum Abend dort zu sein, dort in der Nähe zu übernachten und am Morgen den ersten Sonnenaufgang des neuen Tages zu bewundern. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg, der uns die Ostküste hinaufführte.
Den ersten Halt machten wir am Tolaga Bay Wharf, mit 660m der längste Pier Neuseelands.

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Tolaga Bay Wharf (Pier)
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Das Wetter hat wieder gut mitgespielt 🙂
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Felsenküste auf der rechten Seite des Piers

 

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Max am Ende des Piers
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der tolle (fast) 360 Grad Panorama Blick vom Ende des Piers
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das Meer fließt bergauf 😉

 

Weiter ging es dann nach Norden die Ostküste hoch, vorbei an vielen wunderschönen Stränden. Diese waren zwar alle toll und jeder einzelne hätte wohl zu einer anderen Zeit dazu geführt, dass man staunend eine Rast gemacht hätte. Aber sehr groß sind die Unterschiede zwischen den Stränden nicht und wenn du am fünften wunderschönen Strand vorbei fährst, dann schaust du noch mit einem bewundernen Blick aus dem Fenster, aber angehalten wird dann nicht mehr, weil man ja sonst nie ankommen würde 😀
Aber den ein oder anderen Strand haben wir mitgenommen und hier mal ein paar Einblicke:

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Wiese, Strand, Meer
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kleine Insel im Meer
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und direckt am Meer: Berge

 

Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich so gut wie keine Tierbilder reinstelle (Ich glaube da war zwischendurch mal nen Bild von einer Möwe mit drin… und nicht zu vergessen die glowworms 🙂 ). Aber als ich vor einigen Tagen die Berichte meiner Schwester gelesen habe, was sie, zusammen mit meinem Vater und meinem Bruder, alles so für Tiere auf ihrer Safari gesehen hat, da ist mir aufgefallen, wie wenig Tiere es hier in Neuseeland gibt. Außer Schafe und Kühe natürlich, aber das ist jetzt nicht wirklich interessant 😀 Natürlich gibt es auch hier einige sehr aussergewöhnliche Tiere, nicht zuletzt der Kiwi Vogel, den ich sogar schon live sehen durfte. Aber man begegnet diesen Tieren nicht einfach so im Land, wie es vielleicht in anderen Ländern der Fall ist. Hier hast du atemberaubende und einzigartige Landschaftskombinationen, doch an spannenden Tieren mangelt es hier… aber man kann ja nicht alles haben 😀 Und ein Regenwald ohne das ganze giftige Tierzeug ist ja auch ganz angenehm oder? 😉
Aber nun will ich doch trotzdem mal ein Tierbild reinstellen:

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Tier

Übrigens: Bis auf Fledermäuse gibt es keine einheimischen Säugetiere auf Neuseeland.

Ich habe übrigens eine Vermutung aufgestellt, warum ich immer wieder aufs Neue von der Landschaft hier so überwältigt bin.
Auf dem Roadtrip habe ich wieder einmal gemerkt, wie beeindruckend ich es finde, dass Berge mit regenwaldartiger Vegetation direkt neben Strand und Meer sind. Sozusagen Berg, Regenwald, Sand und Meer auf einer Stelle. Vor allem die Tatsache, dass sich die Berge direkt am Meer befinden, finde ich jedes Mal atemberaubend. Dann ist mir aufgefallen, dass es vielleicht gerade typisch deutsch ist, von so etwas beeindruckt zu sein. Denn wie sieht der Urlaub eines normalen Deutschen aus? Er fährt ans Meer oder geht wandern in den Bergen… Aber genau da ist der Unterschied. In Deutschland ist das Meer im Norden und die Berge im Süden. Man muss sich also entscheiden, ob man ans Meer oder in die Berge will. Schon seit man ein kleines Kind ist weiß man also, Berge und Meer sind zwei verschiedene Richtungen, geradezu Gegensätze, die unmöglich an einem Fleck auftreten. Und dann kommst du nach Neuseeland (ok ich gebs zu in Spanien war es an einigen Stellen auch so, aber nicht so extrem) und plötzlich sieht man von den Berggipfeln aus so gut wie immer das Meer. Wenn das den deutschen Urlauber mal nicht aus der Bahn wirft weiß ich auch nicht 😀

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Blick von der Straße aufs Meer
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gleicher Ort, nur um 180 Grad gedreht

 

So nun aber genug philosophiert.
Nach einigen Stunden kamen wir dann in Te Araroa an, dem letzten Ort vor dem East Cape. Hier hätten wir die Möglichkeit gehabt, direkt in einen HolidayPark zu fahren. Wir entschieden aber, dass es besser ist, die Strecke zum East Cape vorher abzufahren, um zu wissen, wie lange wir am Morgen brauchen würden. Wir wollten ja schließlich den Sonnenaufgang nicht verpassen. Also auf zum East Cape.

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Strand in Te Araroa
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könnte ich glatt als Postkarte verwenden 😀

 

Die Fahrt zum East Cape stellte sich als deutlich länger herraus, als wir es vermutet hatten. Auf dem Weg dahin kamen wir auch noch an einem Zeltplatz vorbei, der neben Wiese und Klo aber wohl nichts zu bieten hatte. Da konnte man sich das Geld auch sparen und gleich am Wegesrand übernachten. Am East Cape gibt es einen Berg, den man zu Fuß in etwa 20min besteigen kann, also eher ein größerer Hügel.
Oben gibt es dann einen Leuchtturm und die Möglichkeit, einen 360Grad PanoramaBlick über Berge, Täler und Meer zu genießen.

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Berg am East Cape… wer sieht den Leuchtturm?

Am Fuße des Berges stießen wir auf drei Reisende, die gerade vom Berg hinunterkamen. Da wir ja eigentlich nur sehen wollten, wielange wir bis oben brauchen, fragten wir einfach die Leute und siehe da, es waren Darmstädter… Da macht man sich auf, reist einmal um die Welt und dann dort in einen der abgelegensten Flecke des Landes und die einzigen Menschen die du dort triffst haben im letzten Jahr keine 20km von deiner Haustür entfernt gewohnt… Sachen gibts 😀
Von ihnen erfuhren wir, dass es neben dem Leuchtturm eine Wiese gibt, die sich ideal als Campingplatz eignen würde. Das wäre doch mal eine tolle Übernachtungsmöglichkeit. Da der Weg zurück zum Zeltplatz bzw. zum HolidayPark nicht gerade kurz war und wir eigentlich keine Lust hatten am Morgen die Strecke zu fahren bzw. zu laufen, außerdem die Vorstellung toll fanden, oben auf dem Berg zu schlafen, schnappten wir Zelt, Schlafsack und etwas Essbares und stapften den Berg hoch. Vorbei an Schildern, die das Campen auf dem Berg ausdrücklich verbaten… Aber man ist schließlich nur einmal dort… und wir sind ja sehr ordentliche und saubere Zeitgenoßen, die ihren Müll nicht überall rumliegen lassen 😉

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noch ein Tierbild 😀 dies ist ein besonders seltenes Exemplar, ein Albinoschaf
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Weg nach oben
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schon beim Aufstieg konnte man eine tolle Aussicht genießen

Oben angekommen haben wir erstmal die atemberaubende Aussicht genoßen.

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Tal am East Cape
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und ein kleiner Panorama-Blick für euch 🙂
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Leuchtturm mit „Camping-Wiese“

 

Dann gab es Abendbrot und schon wurde es auch dunkel. Leider fing es genau in dem Moment, in dem wir
das Zelt aufbauen wollten, mit Regen an. So wurde leider das Innenzelt feucht, obwohl wir in Windeseile die Regenplane drüber geschmießen haben. Da wir nur ein Zweimannzelt haben, wollte ich eigentlich mit meinem kältefesten Schlafsack unter dem freien Sternenhimmel übernachten. Leider hat uns da der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass wir uns zu dritt in das naße Zweimannzelt gequetscht haben. Aber was tut man nicht alles, um den ersten Sonnenaufgang der Welt zu sehen… 🙂
Ob wir tatsächlich früh genug aufgestanden sind, erfahrt ihr an Tag 3.

Damit gute Nacht,
euer Arvid

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(fast) 360 Grad Panorama-Blick
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Blick Richtung Osten
Tour an Tag 2
Tour an Tag 2
Gesamttour nach Tag 2
Gesamttour nach Tag 2

 

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